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Streichinstrumente
verschiedene Streichinstrumente

 

Welche Streichinstrumente gibt es?

 

Der Pachelbel-Kanon in D-Dur, Beethovens 5. – die Schicksalssinfonie – oder Eine kleine Nachtmusik von Mozart: Unzählige der berühmtesten klassischen Musikstücke wurden entweder explizit für Streichinstrumente komponiert oder erst in der Orchesterfassung mit Violine und Co. weltbekannt. Die Streicher zeigen sich als melodieführende Virtuosen, die Adagio und Allegro, Forte und Piano äußerst dynamisch beherrschen.

Ein hervorragendes Beispiel dafür ist Czardas von Monti mit schnell wechselnden melancholischen und rasanten Passagen. Doch welche Streichinstrumente sind es, die die klassische und zeitgenössische Musik prägen? Was zeichnet sie aus, wie sind sie aufgebaut? Wann und wie wurden sie entwickelt? Das und vieles mehr rund um Geige, Bratsche, Cello und Kontrabass erfahren Sie hier im großen Ratgeber.

Saiteninstrumente mit Bogen
Saiteninstrumente, welche mit einem Bogen gespielt werden.

 

Was sind eigentlich Streichinstrumente?

Streichinstrumente definieren sich als Saiteninstrumente, die Töne erzeugen, indem mit einem Bogen über die Saiten gestrichen wird, wodurch diese schwingen. Der Korpus dient als Resonanzkörper, der die Schwingungen aufnimmt und hörbar macht. In einem Orchester werden die Streichinstrumente unter der Bezeichnung Streicher zusammengefasst. Damit sind die 1. und 2. Geige, Bratsche, Cello und Kontrabass gemeint, wobei es sich dabei meist nicht nur um einen Musizierenden, sondern eine Mehrfachbesetzung handelt.

 

 

Wie sind Streichinstrumente aufgebaut?

Moderne Streichinstrumente besitzen alle einen ähnlichen Aufbau, denn sie bestehen von oben nach unten aus dem Kopf, dem Hals und dem Korpus. Beim Cello und Kontrabass gibt es außerdem noch den Stachel, der dem Aufstellen des Instruments auf dem Boden dient. Geige und Bratsche verfügen an dieser Stelle über einen Kinnhalter.

Die einzelnen Bestandteile:

  1. Kopf
    • Schnecke als dekorativer Abschluss des Streichinstruments
    • Wirbel zur Regulierung der Saitenspannung (Stimmung)
    • Wirbelkasten für die Aufnahme der justierbaren Wirbel
    • Sattel als Führung der Saiten
  2. Hals
    • Griffbrett zum Greifen der verschiedenen Töne
  3. Korpus
    • Decke mit Schalllöchern (f-Löcher) und Boden
    • Zargenkranz (Saitenwände)
    • Steg für die Übertragung der Saitenschwingungen
    • Saitenhalter zur Fixierung der Saiten

    Und der Bogen? Auch er besteht aus mehreren Teilen:

    • Frosch: hält und spannt das Bogenhaar, ist eine Fingerstütze
    • Beinchen: dient als Schraubvorrichtung der Spannung
    • Stange: gibt die nötige Länge
    • Daumenleder und Wicklung: unterstützt die Griffigkeit, verlagert den Schwerpunkt optimal und schützt den Bogen vor Schweiß
    • Spitze: schließt den Bogen ab
    • Bogenhaar: besteht aus mindestens 150 Rosshaaren

 

Wie werden Streichinstrumente gespielt?

Ob Geige oder Kontrabass – die allgemeine Spielweise ist allen Streichinstrumenten gleich. Unterschieden wird zwischen Streichen und Zupfen. Letzteres ist vor allem von Gitarren und Bässen bekannt. Dabei spannt der Finger die Saite, bevor beim Loslassen der Klang entsteht. Ein gezupfter Ton ist stets nur kurz zu hören, weil die Schwingung sehr schnell verebbt. Dagegen bewirkt das Streichen einen andauernden Ton, indem der Bogen mit dem rauen Rosshaar über die Saiten gleitet und den Klang dabei immer wieder neu erzeugt. Während die rechte Hand streicht oder zupft, regulieren die Finger der linken Hand die Tonhöhe auf dem Griffbrett.

 

Übersicht Streichinstrumente
Bekannte Streichinstrumente in der Übersicht

Diese Streichinstrumente gibt es

Unsere Liste zeigt die hierzulande bekanntesten Streichinstrumente:

  • Geige (auch: Vionine)
  • Bratsche (auch: Viola)
  • Cello (auch: Violoncello)
  • Kontrabass (selten: Bassgeige)

 

Darüber hinaus gibt es aber noch mehr Streicher, die vor allem deutlich älter und heute unbekannter oder für Europäer exotischer sind, unter anderem die:

  • Fidel, eine mit dem Bogen gestrichene Laute
  • Gambe, eine „Schoßgeige“, die zwischen den Beinen gehalten wird
  • Rebec, eine Art europäische Kleingeige
  • Rabāb, die arabische Vorlage und Inspiration für die Rebec
  • Drehleier, ein mechanisiertes Streichinstrument des Mittelalters
  • Nyckelharpa, eine optisch ungewöhnliche Schlüsselfidel mit Tasten

 

 

Klangwunder vorgestellt

Ohne Frage fallen uns bei dem Schlagwort Streichinstrumente zuerst die Violine, die Viola, das Violoncello und der Kontrabass ein. Rein optisch betrachtet, unterscheiden sich die vier Klassiker der Streicher durch ihre verschiedenen Größen sowie die Länge ihrer Bögen. Dazu kommen gänzlich anders gestimmte Saiten, wie die Tabelle zeigt. Wir stellen die Instrumente im Detail vor.

  Geige Bratsche Cello Kontrabass

auch bekannt als

Violine Viola Violonchello Bassgeige

Korpuslänge

ca. 35 cm ca. 40 cm ca. 75 cm ca. 110 cm

Bogenlänge

ca. 75 cm ca. 75 cm ca. 70 cm ca. 68 cm

Saiten

g-dˋ-aˋ-eˋˋ c-g-dˋ-aˋ C-G-d-a ˏE-ˏA-D-G

 

Übersicht Geigen/Violinen Größen
Von kleiner Violine zur großen Bratsche

 

Geige/Violine

Wo auch immer ein Streichinstrument genannt werden soll, fällt mit großer Wahrscheinlichkeit zuerst der Name der Geige. Das wohlklingende und dynamisch vielseitige Instrument ist der Traum vieler Musikschülerinnen und -schüler, da es sowohl im Solo als auch im Orchester zu überzeugen weiß. Neben der klassischen Violine in zahlreichen Mensuren für Kinder und Erwachsene gibt es längst auch E-Geigen mit integriertem Tonabnehmer und in futuristischen Designs.

 

Bratsche/Viola

Die Bratsche ist etwas größer und tiefer gestimmt als die Geige. Der Unterschied zwischen den beiden Streichinstrumenten ist manchmal kaum zu erkennen, zumal es auch Kinderbratschen gibt, die etwa die Maße der normalen Violine aufweisen. Der volle, etwas dunkle und stets leicht melancholische Klang macht die Viola so beliebt. Im Orchester übernimmt sie die Rolle der Alt-Stimme. Eine Besonderheit: Physikalisch betrachtet, ist ihr Korpus für ihre Stimmung eigentlich zu klein.

 

 

Cello/Violoncello

Das Cello wird als nächstgrößeres Streichinstrument bereits im Sitzen gespielt und dafür mit dem Stachel auf dem Boden aufgestellt. Sein Klang gilt als einer der schönsten unter allen Instrumenten. Neben den üblichen 4/4-Celli sind auch kleinere Maße für Kinder erhältlich. Das beginnt bereits mit dem 1/8-Cello, das eine Korpuslänge von rund 51 cm aufweist und von jungen Musizierenden zwischen 4 und 7 Jahren gespielt werden kann.

Violoncello
Klassisches Violoncello

 

Kontrabass

Beim Kontrabass haben es Kinder und Erwachsene mit geringer Körpergröße nicht so leicht, denn dem Instrument müssen die Töne im Stehen entlockt werden. Es ist das größte und zugleich tiefste Streichinstrument. Zum Spielen ist es notwendig, den vollen Saitenumfang greifen zu können, der bei Profis auch aus fünf Saiten bestehen kann. Zwar gibt es verschiedene Mensuren, der 3/4-Kontrabass ist jedoch am weitesten verbreitet.

 

Eine kurze Geschichte von Geige, Kontrabass und Co.

Die ersten Vorläufer der Streichinstrumente entwickelten sich aus gewöhnlichen Jagdbögen, die dann zu Musikbögen mit einer oder mehreren gespannten Saiten wurden. Durch Zupfen oder Anschlagen ließen sich ihnen Töne entlocken. Eine rund 15 000 Jahre alte Höhlenzeichnung in Frankreich zeigt einen Tänzer, der auf einem Mundbogen spielt. Diese Instrumente waren und sind teilweise bis heute zahlreichen indigenen Völkern Asiens und Afrikas bekannt und auch für das antike Griechenland nachgewiesen. Indem die Saite oder der Saitenträger in den Mund genommen wird, dient der Kopf als Resonanzkörper und verstärkt den Klang.

Vor allem für China und Indien lassen sich bereits für das Mittelalter erste mit heutigen Streichern vergleichbare Musikinstrumente belegen. Dazu gehört beispielsweise die Yazheng, eine mit einem Stab gespielte Röhrenzither, die vermutlich ab dem 8. Jahrhundert genutzt wurde. In Europa gab es spätestens im 11. Jahrhundert die ersten Lauteninstrumente, die mit einem Bogen gestrichen wurden und optisch bereits an eine Geige erinnern. Aus diesen sogenannten Fideln entstanden ab dem 15. Jahrhundert verschiedene Gamben- und Violinenarten, die sich von den mittelalterlichen Vorgängern unter anderem durch ihre mehrteiligen Korpusse unterschieden.

 

Koffer für Streichinstrumente
Sicherer Schutz: Ein passender Koffer

 

Praktisches Zubehör für Streichinstrumente

Wer Geige, Bratsche, Cello oder Kontrabass spielen will, sollte sich neben dem eigentlichen Instrument auch geeignetes Zubehör für Streichinstrumente kaufen. Dabei handelt es sich zum einen um unverzichtbare Hilfsmittel, zum anderen um sinnvolle Ergänzungen, die den Komfort erhöhen. Was nötig ist und was nicht, hängt unter anderem davon ab, wie lange und professionell Sie schon spielen und welche Anforderungen Sie selbst an das Zubehör stellen. Im Onlineshop von Pianelli werden vor allem diese Kategorien nachgefragt:

 

Saiten

Ohne Saiten kein Streichinstrument, deshalb sind Ersatzsaiten das wahrscheinlich wichtigste Zubehör. Saiten für Geigen gibt es in verschiedenen Längen für unterschiedlich große Instrumente, von mehreren Herstellern und in diversen Preisklassen.

Bögen

Aber auch ohne Geigenbögen ist das Spiel auf dem Streichinstrument nur begrenzt möglich. Sie bestehen zumeist aus Holz und sind mit Rosshaar bespannt. Es gibt im gehobenen Preissegment aber auch hervorragend ausbalancierte Violinbögen aus Carbon.

Schulterstützen

Die richtige Schulterstütze kann darüber entscheiden, ob das Spielen auf der Geige oder Bratsche Spaß macht oder zu Verspannungen führt. Die besten Produkte lassen sich deshalb in der Breite und Höhe sowie im Neigungswinkel verstellen, sind rutschfest und gepolstert.

Koffer/Taschen

Um das Streichinstrument sicher zu transportieren, bedarf es einem Geigenkoffer in der richtigen Größe, der nach innen gut gepolstert und nach außen robust ist. Ob Hartschale oder Softcase, mit Griff oder Tragegurt – für jede Vorliebe gibt es ein passendes Modell.

Sonstiges

Zum sonstigen Zubehör, das für Streicher nützlich sein kann, gehören Kolofonium, Dämpfer, Wandhalterungen, klappbare Ständer und Stative sowie Parkettschoner/Stachelhalter und vieles mehr.

 

FAQ – die wichtigsten Fragen und Antworten

Welche Streichinstrumente gibt es?

Am bekanntesten sind die Violine, die Viola, das Violoncello und der Kontrabass.

Welches Streichinstrument ist am einfachsten zu lernen?

Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Bis auf den großen Kontrabass können auch schon kleinere Kinder alle Streichinstrumente erlernen.

Welche Streichinstrumente stehen auf einem Dorn?

Das Cello und der Kontrabass besitzen einen Stachel.

Was haben alle Streichinstrumente gemeinsam?

Sie bestehen alle aus dem Kopf, dem Hals und dem Korpus.

Wie viele Saiten haben Streichinstrumente?

Die meisten Streicher haben 4 Saiten, beim Kontrabass können es auch 5 sein.

Wann wurden Streichinstrumente erfunden?

Eine Höhlenzeichnung aus Frankreich legt nahe, dass es die ersten Musikbögen schon vor 15 000 Jahren gab. Bereits im Mittelalter genutzte Instrumente wie die Fidel sind uns bis heute bekannt und kommen zuweilen bei historischen Konzerten zum Einsatz.

Was ist eigentlich Kolofonium?

Dabei handelt es sich um ein natürlich gewonnenes Baumharz, mit dem die Rosshaare des Bogens regelmäßig eingerieben werden, damit der Haftgleiteffekt bestehen bleibt.